Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender Oktober 2011
Das neue Bienenjahr hat begonnen

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz

Überall starker Milben- und Virenbefall in den Bienenvölkern, Völkerverluste sind wahrscheinlich

Mit dem Abschluss der Honigernte im Juli endet das alte Bienenjahr, das neue beginnt mit der Fütterung und der unbedingt notwendigen Varroabekämpfung im August. Mittlerweile sollte beides bereits abgeschlossen sein, und die Bienenvölker richten sich für den kommenden Winter ein. Die Bienen dichten alle Ritzen des Kastens mit Propolis (Kittharz) ab und schützen sich so gegen Zugluft und eindringende Schädlinge. Im Verlauf des Oktobers richten die Bienen auch den Wintersitz definitiv ein, sie tragen das offene Futter noch dorthin, wo sie es im Winter brauchen, bei Winterkälte muss sich das Futter beim Bienenwintersitz befinden. Im Oktober sind im Normalfall an den Bienenvölkern keine Arbeiten mehr nötig, es ist aber zu empfehlen, mit Stockunterlagen den natürlichen Milbentotenfall unter Kontrolle zu halten.

Situation Varroamilben, Virenbefall

Fast von überall hört man, dass die Bienenvölker sehr stark von Varroamilben befallen sind. In vielen Fällen sind die Völker so stark befallen, dass man sie aufgelöst hat. Auf diesen Bienenständen konnte man auch viele Krabblerbienen ohne Flügel vor der Flugfront beobachten. Auslöser dieser Flügeldeformation ist der Flügeldeformationsvirus (DWV), er wird von den Varroamilben übertragen. Aus diesem Grund ist die Kontrolle über den Milbenbefall auch im Oktober sehr wichtig. Auf jeden Fall ist im Dezember eine Wintervarroabehandlung vorzusehen und bereits jetzt an die Beschaffung der Mittel zu denken. Der starke Varroabefall hängt zusammen mit den sehr guten Bedingungen für die Bienen im Winter und Vorsommer 2010/11.

Honigverkauf

Das Jahr 2011 ist zu einem guten Jahr für die Imker geworden, in einigen Gegenden hat auch der Wald noch gut gehonigt. Die Kunden schätzen ja den dunklen Waldhonig sehr. Trotz der guten Ernte und der momentanen Honigvorratsmenge sollte kein Schweizer Honig unter den offiziellen Preisempfehlungen des Verbandes verkauft werden. Im Glas 1kg Fr. 24.-, 500g Fr. 12.50.

Honig eignet sich auch sehr gut als Firmengeschenk. Machen sie ein Angebot bei entsprechenden Firmen und Gewerbebetrieben, sehr oft suchen diese auch nach Produkten aus der Region.

Was ist im Oktober zu tun?

Wildbau eines Bienenschwarms

Hier hat dank der sehr guten Frühlingsentwicklung ein Schwarm seine eigene Behausung gesucht und selbst (wild) gebaut.