Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender November 2011

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz


Die Bienen haben die warme Spätsommer- und Herbstwitterung gut genützt für den Start in den Winter.

Rückblick 2011

Die Imker sind mit dem Bienenjahr 2011 sehr gut zufrieden. Der warme Frühling ermöglichte es den Bienen, eine sehr gute Blütenhonigernte einzutragen. Auf vielen Bienenständen konnte auch noch eine ansprechende Waldhonigernte verzeichnet werden. Ob die sehr gute Honigernte durch das 150 Jahr Jubiläum des Bienenzüchterverbandes VDRB ausgelöst wurde, weiss man nicht, die Frage bleibt offen!

Nach wie vor haben aber die Imker mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Die seit einigen Jahren grassierende Sauerbrut ist weiterhin stark verbreitet und sorgt für viel zusätzliche Arbeit und Völkerverluste. Im Juli und August hat sich auf vielen Bienenständen die Varroamilbe sehr stark vermehrt und bereits erste Völkerverluste verursacht. Die Imker sind gespannt, wie gut die zum Teil geschwächten Völker den Winter überstehen. Die starke Vermehrung der Varroamilben dürfte im Zusammenhang mit den guten Brutbedingungen für die Bienen stehen. Viel Brut in den Bienenvölkern bietet der Varroamilbe und den begleitenden Viren eben auch gute Bedingungen für die Vermehrung. Es werden bereits grössere Völkerverluste gemeldet.

Winterbehandlung gegen die Varroamilbe

Ab Ende November wird die Winterbehandlung aktuell. Auf Grund der aktuellen Situation muss empfohlen werden, generell eine Behandlung zu machen, möglichst noch im Dezember, wenn die Völker frei von Brut sind und bei Temperaturen über 5 Grad. Mittel, Oxalsäure verdampfen, träufeln, oder Perizin träufeln. Es ist empfehlenswert, auch noch im November bei einigen Bienenvölkern den natürlichen Totenfall der Varroamilben zu kontrollieren, nur wenn weniger als eine Milbe pro Tag fällt, kann der Befall als klein eingestuft werden. Leider muss auch festgestellt werden, dass die Bienenvölker jetzt viel empfindlicher auf Milbenbefall reagieren als vor 20 Jahren, die Milben sind aggressiver geworden.

Qualität des Wabenmaterials

Jetzt, während der weniger arbeitsintensiven Zeit bei den Bienen, sollte auch das Wabenmaterial sortiert werden. Alte schwarze Waben sind auszuschneiden und dem Bienenfachgeschäft zur Aufbereitung zu übergeben. Alte Brutwaben sind oft auch Träger von Krankheitskeimen. Auf keinen Fall sollten Waben von abgestorbenen Völkern weiter verwendet werden, diese sind der Verbrennung zu übergeben. Geschmacklich guter Honig lässt sich nur aus hellen, möglichst nicht, oder nur sehr wenig bebrüteten Honigwaben gewinnen. Alte, dunkle Honigwaben sind also jetzt auszumerzen. Im Frühling geben wir den Bienen neue Honigwaben zum Bauen.

Was ist im November und Dezember zu tun?

Alte Waben aussortieren

Nur aus neuwertigen, hellen Honigwaben lässt sich aromatischer Honig gewinnen. Alte, braune Waben sind unbedingt auszumerzen.