Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender März 2012

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz

Wärme, Futter und Blütenpollen

Im Monat März kann der Imker erstmals an warmen Tagen seine Bienenvölker beim Reinigungsausflug ausgiebig beobachten und eine Beurteilung über die Überwinterung vornehmen. Auf Grund des starken Varroabefalls im Spätsommer und Herbst 2011 sind sehr viele Völker sehr schwach in den Winter gegangen. Noch im November haben die Völker versucht, mit starkem Bruteinschlag die Zahl der Winterbienen zu erhöhen. Dies hat aber auch wieder an der Wintersubstanz der Völker gezehrt. Aus diesem Grund wird mit grösserem Völkerverlust im Winter 2011 - 12 gerechnet. Die Imker müssen also alles daran setzen, den Völkern, die den Winter überstanden haben, gute Voraussetzungen für die Entwicklung im März und April zu bieten.

Was brauchen die Bienen im März?

Eine gute Futterversorgung ist ab März sehr wichtig, nur wenn dem Volk genug Futter zur Verfügung steht, kann es sich stark entwickeln. Rund 40 Tage vor der zu erwartenden Blütentracht ist es daher nötig, den Bienen eine Ergänzungsfütterung von oben anzubieten. Wenn wir zu dem Zeitpunkt von oben füttern, wird das Futter, weil vom Stock erwärmt, viel besser angenommen. Bewährt und sehr einfach ist die Ergänzungsfütterung mit Apiinvert flüssig im Plastikbeutel. Der Beutel mit dem vorgewärmten Futter wird mit einem feinen Nagel einmal angestochen und dann oben auf die Futteröffnung gelegt. Volk wieder warm decken. Merke: zu schwache Völker können das austropfende Futter aber nicht genug aufnehmen, solche Völker eliminiert man am besten!

Wärme

Im März und April wird bei oft noch sehr tiefen Temperaturen das Brutnest sehr stark ausgedehnt. Im Brutnest muss aber eine Temperatur von 36 Grad Celsius sein, damit sich die Brut entwickeln kann. Warmhalten der Völker unterstützt also das Brutgeschäft und reduziert den Futter- und Vitalitätsverlust der Bienen.

Eiweiss für die Bienenbrut

Die Bienen brauchen in dieser Zeit auch sehr viel Blütenpollen als Eiweissfutter für die Brut. Nach wie vor ist es am besten, wenn genügend natürliches Pollenangebot zur Verfügung steht. Der Weidenpollen gehört zu den besten und wichtigsten Eiweisslieferanten der Bienen. Jetzt wäre noch Zeit, um Weiden zu pflanzen, oder Pflanzstecklinge zu schneiden.

Varroabefall tief halten

Nach der starken Varroainvasion im letzten Jahr ist jetzt alles zu unternehmen, um die Vermehrung der Milben zu unterdrücken. Der Platz für den Drohnenbau im Volk ist rechtzeitig zu schaffen, mindestens eine halbe Brutwabe soll ausgeschnitten und diese in die Nähe des Brutnestes gehängt werden, so wird sie schnell ausgebaut und bebrütet. Kurz vor dem Schlüpfen der Drohnen entnehmen wir sie und schneiden den Drohnenbau mitsamt den darin enthaltenen Milben aus und lassen neu bauen. So bekämpfen wir die Varroamilbe biologisch, weil sie sehr gerne die Drohnenbrut befällt.

Völkerselektion

Um den Krankheiten Sauer- und Faulbrut vorzubeugen, müssen wir eine starke Völkerselektion betreiben. Alle schwachen Völker, die sich bis zum Trachtbeginn nach Mitte April nicht zur Trachtreife entwickeln, sind zu eliminieren d.h. abzuschwefeln und die Waben zu entsorgen. Aus Gründen der Krankheitsverbreitung ist das Vereinigen und das Weiterverwenden der Brutwaben zu unterlassen.

Was ist im März zu tun?

Drohnenbau

Je nach Volksstärke muss man im März den Bienen Platz machen zur Erstellung des Drohnenbaus. Im Bild Drohnenwabe mit Honigwabe oben.