Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender November 2012

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz

Rückblick auf das magere Bienenjahr 2012

Das Jahr 2012 hat den Imkern nicht den grossen Honigsegen gebracht. Angefangen hat das Jahr mit sehr grossen Völkerverlusten. Infolge des Varroa- und Virenbefalls, sind gegen 50% der Völker eingegangen. Viele Völker waren auch sehr geschwächt und haben sich im Frühling nur sehr zögerlich entwickelt. Gegenwärtig ist der Schweizer Bienenhonig wieder sehr gesucht, vor allem der dunkle Waldhonig von den Weisstannen. Immer wieder machen Obstbaumbesitzer darauf aufmerksam, dass sie deutlich weniger Bienen an den Obstbäumen beobachten, die frühblühenden Kirschbäume sind davon am meisten betroffen. In Tafelobstkulturen greift man als Ersatz für die fehlenden Bienen auf Zuchthummeln zurück.

Das Wetter hat aber auch in einigen, für die Bienen wichtigen Zeiten nicht gut mitgespielt und somit Brutentwicklung und Trachtverlauf ungünstig beeinflusst. Man muss aber wissen, dass nie in allen Landesteilen die gleichen Bedingungen sind und somit auch unterschiedliche Erträge möglich sind. Es war aber zu erwarten, dass nach dem sehr guten Honigjahr 2011 ein anderes folgen wird. Die Honigerträge dürften im Durchschnitt je Volk zwischen 5 und 10kg. Liegen. Nach wie vor tritt in verschiedenen Landesgegenden die Sauerbrut stark auf. Der Grund für diese Seuche liegt in der gestiegenen Aggressivität des Erregers und der allgemeinen Schwächung der Bienenvölker durch den Varroa- und Virenbefall. Vorbeugung: schwache Bienenvölker abschwefeln und das Brutwabenmaterial entsorgen, Kasten sauber reinigen.

Wintervarroabehandlung

Noch eine Arbeit ist an den Bienenvölkern im November - Dezember sehr wichtig, die Varroabehandlung im brutfreien Volk. Nur wenn sich die Varroamilben nicht in den geschlossenen Brutzellen verstecken, ist eine sehr wirksame Bekämpfung möglich. Wer sicher sein will, dass seine Bienen im Frühling mit einer tiefen Ausgangspopulation in die Saison starten, muss die Winterbehandlung durchführen, am besten erst im Dezember, wenn die Völker wirklich brutfrei sind. Die Behandlung ist an einem warmen Wintertag durchzuführen, wenn die Temperatur bei ca. 5 Grad liegt. Viele Imker behandeln mit Oxalsäure, man kann sie sprühen, träufeln oder verdampfen, richtig durchgeführt sind alle Methoden sehr wirksam. Beim Sprühen oder Verdampfen von Oxalsäure muss unbedingt eine Schutzmaske getragen werden. Das Einatmen der Dämpfe oder des Sprühnebels ist sehr gefährlich. Als Alternative kann aber auch Perizin geträufelt werden. Bei der Milbenbekämpfung ist es von Vorteil, wenn die Mittel gewechselt werden, so können sich weniger Resistenzen bilden. Die Anwendungsvorschriften sind immer genau einzuhalten.

Mäuse im Bienenhaus

Hausmäuse und andere Nager können im Bienenhaus und an den Völkern empfindlichen Schaden anrichten. Im November sind die Flugnischen so einzustellen (5mm Höhe), dass keine Mäuse in die Beuten eindringen können. Bei frei aufgestellten Magazinen ist ein Drahtgitter anzubringen, das den Bienen aber Durchgang gewährt.

Was ist im November - Dezember zu tun?

Magere Honigernte - halbvolle Kessel

Das Honigjahr 2012 war eher mager und die Kessel wurden meistens nur halb voll.