Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

157. Generalversammlung 2020

Kurzbericht zur 157. Generalversammlung des Vereins Thurgauischer Bienenfreunde (VTBF) vom 28. Februar 2020 im Restaurant Ochsen, Bänikon.

Präsident Armin Füllemann begrüsst Gäste, Ehren-, Frei- und Aktivmitglieder des Vereins Thurgauischer Bienenfreunde zur 157. Generalversammlung. Zum Gedenken an die beiden im abgelaufenen Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder Paul Badertscher und Hanspeter Krattiger erheben sich die Anwesenden.

Nach der Wahl der Stimmenzähler wird das Protokoll der letzten GV genehmigt.

Im Jahresbericht blickt der Präsident zurück auf das abgelaufene Bienenjahr. Nach günstigen Temperaturen für die Varroa-Winterbehandlung im Dezember begann eine kalte Periode mit Schnee. Der Februar war viel zu warm, sodass die Futterreserven bei stark entwickelten Völkern knapp wurden und in Einzelfällen Notfütterungen angezeigt waren. Die erste Maihälfte mit Nachtfrösten und Tagestemperaturen um etwa 10 Grad liess die Raps- und Obstblüte beinahe ausfallen. Dies ergab grösstenteils nur geringe Frühjahrs-Honigerträge. Dafür schwärmten an den wenigen Sonnentagen in der zweiten Maihälfte viele Völker. Bei den darauf folgenden schlechten Wetterverhältnissen konnten junge Königinnen oft kaum auf den Begattungsflug. Dies beeinflusste den Erfolg bei der Königinnenzucht. Die Sommer- und Waldtracht fiel bei den gegebenen Wetterverhältnissen zumeist ebenfalls mager aus.

Anfang Jahr stellte der Vorstand das Jahresprogramm zusammen. Die mehrheitlich fixen Sonntage der Imkertreffs sind jeweils gegeben. Die weiteren Termine werden um die Daten des Grundkurses (Referenten Hans Frei und Daniel Brunner) herum festgelegt. Neben den 4 Standbesuchen sind der Herbstausflug zur Firma Möhl in Arbon und das Nachtessen für die Helfer am Imkerkongress in Amriswil anzuführen. Da darüber hinaus keine besonderen Aktivitäten geplant waren, traf sich der Gesamtvorstand lediglich zu zwei Sitzungen.

Im Weiteren hebt Armin hervor, dass Imker*innen neu die Möglichkeit haben, sich der bisher den Landwirten vorbehaltenen Krankenkasse AGRISANO anzuschliessen, sofern sie einem Imkerverein angehören. Zudem dürfen sie nun auch Strassen befahren mit dem Hinweisschild "Land- und Forstwirtschaftsverkehr gestattet".

Auch wenn heute - nach 35 Jahren Varroamilbe in der Schweiz - der Trend in der Behandlung in der Forschung dahin geht, dass nicht mehr die Bekämpfung, sondern eine Dezimierung der Milbe im Vordergrund steht, ist der Weg hin zu einer Biene, die mit der Varroa destructor leben kann, noch sehr weit. Daher die Empfehlung des Präsidenten, die Behandlung weiter nach den Richtlinien des BGD durchzuführen gemäss dem Grundsatz in der Tierschutzverordnung: "Wer Bienen hält, übernimmt Pflichten betreffend Tierhaltung und Lebensmittelproduktion. Da Bienen über weite Distanzen fliegen, können Krankheiten weiträumig verbreitet werden. Der Gesundheitszustand der gehaltenen Völker ist demnach keine rein private Angelegenheit, sondern steht auch in einem öffentlichen Interesse. Tierhalter*innen (Imker*innen) haben die Tiere (Bienen) ordnungsgemäss zu halten und zu pflegen und Vorkehren zu treffen, um sie gesund zu erhalten. Sie müssen dafür sorgen, dass die von ihnen gehaltenen Tiere (Bienen) keine Seuchengefahr darstellen." (Quelle: admin.ch, Bienen Schweiz)

Die Jahresrechnung weist bei einem Aufwand von rund Fr. 8'730.- und Einnahmen von rund Fr. 7'380.- einen Verlust von rund Fr. 1'350.- aus. Geprüft wurde die Rechnung durch die Revisoren Dieter Brunschweiler und Sepp Lemmenmeier und zur Annahme empfohlen. Die Rechnung wird von den Mitgliedern genehmigt, dem Rechnungsführer Robin Zahnd und dem Vorstand Décharge erteilt. Dem Budget mit einem Aufwand von 9'700.- und einem Ertrag in Höhe von 6'900.- sowie einem mutmasslichen Defizit von 2'800.- wird zugestimmt.

Die Versammlung wird nun unterbrochen, da das in der Küche des Restaurants "Ochsen" zubereitete Nachtessen serviert wird. Die eingetretene Ruhe lässt darauf schliessen, dass es allen vorzüglich schmeckt.

Nach dem Essen wird die GV fortgesetzt und der gleichbleibende Jahresbeitrag von Fr. 50.- für 2021 beschlossen. Bei den Mutationen sind 7 Austritte und 5 Eintritte sowie 2 Todesfälle zu verzeichnen. Der Verein zählt aktuell 147 Mitglieder. 30 Jahre Mitglied im VTBF ist Günther Ströhle, 50 Jahre Walter Wettstein. Da die beiden Jubilare nicht anwesend sind, wird die Ehrung auf die nächste GV verschoben.

Im neu gestalteten Jahresprogramm sind die geplanten Veranstaltungen nun chronologisch dargestellt. Es umfasst wiederum die üblichen Imkertreffs im LBS, die Winterhöcks im Wellenberg sowie die 4 Standbesuche. Am ersten Imkertreff vom 22.3.2020 referiert Emil Breitenmoser BGD zum Jahresthema von Bienen Schweiz "Betriebskonzept: Handeln in ausserordentlichen klimatischen Situationen". An den thurgauischen Waldtagen vom 4. - 6.9.2020 wird der Verein mit einem Stand auf dem Forsthof in Weinfelden vertreten sein. Zum Herbstanlass treffen wir uns am Freitagnachmittag, 6. November 2020 und besichtigen den Schafwolle verarbeitenden Betrieb FIWO in Amriswil. Neu sind im Jahresprogramm auch die an den Bienentreffs geplanten zu behandelnden Themen festgehalten. Der Vermerk (WB) ist Hinweis darauf, dass diese Veranstaltung als Weiterbildung zählt. So wird es jedem*r Siegelimker*in möglich sein, die 2 pro Jahr vorgeschriebenen Weiterbildungen zu absolvieren.

In Vertretung von Daniel Brunner berichtet Hans Frei, dass im abgelaufenen Jahr 5 Betriebsprüfungen bei Siegelimkern*innen durchgeführt worden sind. Im laufenden Jahr 2020 stehen 20 Prüfungen an. Im Thurgau gibt es insgesamt 188 aktive Siegelimker*innen davon sind 46 Mitglieder des VTBF. Hans lädt alle Anwesenden zum Mitmachen beim Siegelimkerprogramm ein und stellt fest, dass damit der Arbeitsaufwand nicht wesentlich grösser werde. Weitere Infos über folgende Links:
Checkliste für die Betriebsprüfung (pdf)
Website von Swisshoney

Auf der Westseite des Lehrbienenstandes musste die vom Buchsbaumzünsler geschädigte Buchshecke entfernt werden. Armin Füllemann und Hans Frei haben bei Pavel Beco's Baumschule Albisboden in 9115 Dicken "bienenfreundliche" Sträucher (Früh-, Sommer- und Herbstblüher) eingekauft und als neue Hecke gepflanzt.

Unter Allgemeines und Umfrage legt Gerd Schur das Sonderheft 02/2020 von "bienen & natur" auf. Darin werden unter dem Titel "Varroa im Griff" die aktuell gängigen Behandlungstechniken und Behandlungsmittel beschrieben. Kurt Stucki weist auf seine Aufbaupläne einer Imkereiabteilung im Dorfmuseum Mettlen hin und sucht dafür alte Imkergeräte und Werkzeuge (ohne Schleudern). Er bietet auch Jungvölker zum Verkauf an. Peter Hofer will seinen Betrieb reduzieren und kann einen Bienenstand mit 11 Völkern in Benken abgeben. Auch er hat noch Jungvölker.

Zum Schluss dankt Armin Füllemann für die Teilnahme an der Generalversammlung und wünscht allen ein gutes Bienenjahr.

Bericht: Ernst Ammann