Moderne Bienenforschung
Bahnbrechende Entdeckungen gelangen dem Forscher Karl von Frisch, Wien. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Verhaltensforscher und arbeitete vorwiegend in Deutschland. Die Sinneswahrnehmungen der Honigbiene und die Art und Weise der Verständigung dieser Tiere untereinander waren Kernpunkt seiner Forschertätigkeit. So erforschte Frisch den Geruchssinn, die optische Wahrnehmung und das Orientierungsvermögen der Biene, berichtete über die innere Uhr und entschlüsselte den Rund- und den Schwänzeltanz. Er unterstellte den Bienen die Wahrnehmung von sensiblen Schwingungen für Kommunikation beim Schwänzeltanz und nahm sie als gegeben an. Jürgen Tautz bestätigte später diese These.
In der heutigen Zeit erforschte Jürgen Tautz, BEEgroup Uni Würzburg, den optischen Kilometerzähler der Biene ebenso wie ihre Wärmetechnik oder die Isolierung der Nester. Die soziale Organisation, die Arbeitsteilung, die Kommunikation durch den Schwänzeltanz, die Düfte und optischen Signale sind ebenso Themen für ihn wie die unersetzliche Bestäubungsleistung.
Auch heute werden noch auf vielen Gebieten neue Erkenntnisse gewonnen. Aktuell werden insbesondere folgende Themen bearbeitet:
- Bienenparasiten und -schädlinge wie die Raubmilbe Varroa destructor und die als Folge der geschwächten Völker auftretenden Schäden durch verschiedene Viren
- Kahlfliegen von Bienenvölkern durch Colony Collapse Disorder (CCD), zu Deutsch Völkerkollapsstörung
- Einwanderung des Kleinen Beutenkäfers
- Veränderungen des Nahrungsangebotes für Bienen (Nektar und Pollen)
- Schäden durch Insektizide, die mit Saatgut ausgetragen werden (z.B. gebeizte Maissaat)
- die in der Schweiz wieder sehr stark aufgetretenen bakteriellen Bienenseuchen Faulbrut - ausgelöst durch Paenibacillus larvae (Amerikanische Faulbrut [AFB]) und Sauerbrut - ausgelöst durch Melissococcus plutonius" (Europäische Faulbrut [EFB])